DIE GESCHICHTE jüdischer Familien in EIMSBÜTTEL

Sonntag, 22. April 2018 - 18:00
Apostelkirche, Lappenbergsallee

Wir erinnern an Leben und Schicksal der  jüdischen Familien Ascher und Lübeck, die in Eimsbüttel lebten.
Die Familie Gertrud und Emil Ascher wohnte mit ihren Söhnen in der Tornquiststraße,  nachdem sie in Parchim ihr Geschäft aufgeben musste und versucht hatte, in Hamburg sich wieder eine Existenzgrundlage zu schaffen. Das Haus, in dem sie hier wohnte, wurde 1943 zerstört. In den Jahren zunehmender Bedrohung durch Deportation nahmen die Aschers trotz Bedrängnis noch andere bedrohte Menschen in ihrer Wohnung auf. 1941 wurden sie – mit Ausnahme des Sohne Kurt – nach Minsk deportiert und dort ermordet. Kurt Ascher ist auf unbekannte Weise umgekommen. Nur dem ältesten Sohn Max gelang über Shanghai die Flucht nach Amerika. Dort erhielt er später die Staatsbürgerschaft.
Käthe und Louis Lübeck hatten zwei Töchter. Louis Lübeck, der den Hamburger Bürgereid abgelegt hatte und Mitglied der „Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns“ geworden war, wurde nach den Nürnberger Rassengesetzen wegen Betrugs mehrfach in Fuhlsbüttel inhaftiert, weil er sein Geschäft auf seine nichtjüdische Frau überschrieben hatte. Er wurde 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Seine älteste Tochter, die ihm sehr eng verbunden war,  nahm sich nach Kriegsende das Leben.
Das Schicksal dieser beiden Eimsbütteler Familien wird in den Mittelpunkt der Veranstaltung gestellt. Es soll als Mahnung dienen, wachsam zu sein und zur Solidarität mit ausgegrenzten und verfolgten Menschen ermutigen, auch heute.
Die Veranstaltung wird musikalisch begleitet werden von TORNADO ROSENBERG AND FRIENDS.
Eintritt: frei, Spenden erbeten